Lea, Boot-Camp
25. September 2020Flora, Boot-Camp
13. November 2020
Seit mehr als acht Jahren litt ich an gestörten Essverhalten. Zunächst begann es mit typischem Diät-Verhalten, dann kamen regelmäßige Fressanfälle und ein zwanghaftes Sportverhalten hinzu. Seit ungefähr drei Jahren war ich immer wieder in Psychotherapie, hab viele Bücher zum Thema Essstörung gelesen und versucht herauszufinden woher mein Problem kommt. Nach einiger Zeit in psychotherapeutischer Behandlung zweifelte ich irgendwann daran überhaupt essgestört zu sein, weil mir immer wieder gesagt wurde, dass ich in kein Schema passe. Aufgrund meines Normalgewichts wurde ich nicht ernst genommen. Aber meine Gedanken drehten sich 24/7 nur ums Essen und ich habe versucht mich mit allen Mitteln abzulenken, aber es hat einfach nicht funktioniert. Schon in der ersten (von fünf) Coachingstunde(n) fühlte ich mich von Sina ernst genommen, sie hat gar nicht erst versucht mich zu diagnostizieren und in irgendeine Schublade zu schieben. Gleichzeitig hat sie auch nicht ein Schema F, nach dem sie alle Essgestörten gleich behandelt. Stadtdessen ist sie auf mich als individuelle Person eingegangen, hat sich ganz genau meine Probleme angehört und daran konkret mit Lösungsvorschlägen angeknüpft. Die Erfahrung, die sie selbst durch ihre eigene Essstörung gemacht hat, hat es mir erleichtert absolut offen über Fressanfälle zu sprechen. Ich fühlte mich immer verstanden, wenn ich ihr von meinem essgestörten Verhalten erzählte. Dadurch wurde die Coachingsituation so viel entspannter als das in der Psychotherapie bei mir je der Fall war. Das letzte Coaching mit Sina ist bei mir jetzt anderthalb Wochen her, meinen letzten Fressanfall hatte ich vor über 4 Wochen und ich bin mir absolut sicher, dass es der letzte war, weil ich weiß, dass die Essstörung keine Lösung mehr ist! Noch glücklicher bin ich aber darüber, dass meine Gedanken sich wieder mit so viel mehr als nur mit Essen beschäftigen: Es erstaunt mich fast täglich, wenn ich Hunger hab und deshalb an Essen denke und dann erst merke, dass ich locker drei Stunden nicht einmal an Essen gedacht habe. Ich glaube ich hatte schon beinahe vergessen wie schön das Leben sein kann, wenn man sich nicht permanent zwischen Fressanfällen, zwanghaftem Sportverhalten und Hunger gefangen fühlt. Danke Sina, dass Du es mir wieder gezeigt hast!
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